Reinigung und Pflege einer Trachtenlederhose

Wie bewahre ich meine Lederhose richtig auf?

Beim Aufbewahren der Lederhose können Sie wenig falsch machen. Ob Sie die Hose aufgehängt oder zusammengelegt lagern, spielt keine Rolle. Nur auf eines sollten Sie achten: Packen Sie die Lederhose nicht in kein Plastik ein. Das Leder muss atmen können.

Wie reinige ich meine Lederhose?

Bitte reinigen Sie eine Lederhose nur wenn es unbedingt nötig ist. Rauleder ist ein Material, das in Würde altert. Es bekommt die begehrte Patina, die das Material und seine Unregelmäßigkeiten erst so richtig zur Geltung bringt.Versuchen Sie zuerst, Leder gegen Leder zu reiben. Oft reicht das aus, um Flecken zu entfernen. Eine Wildlederbürste ist ein weiteres Mittel, das oft erstaunlich gut hilft. Bei Fettflecken bedecken Sie das Leder beidseitig mit Löschpapier und beschweren die Stelle, um einen guten Kontakt von Leder und Löschpapier zu gewährleisten. Bitte haben Sie etwas Geduld. Es dauert ein bisschen, bis das Fett im Leder verschwindet.

Wichtig: Legen Sie eine feuchte Lederhose nie zum Trocknen auf die Heizung. Das macht das Leder spröde.

Pflege von sämisch gegerbten Hirschlederhosen

Diese teuren Stücke halten eine Ewigkeit und widerstehen mit der richtigen Pflege vielen Flecken. Farbecht sind die mit Holzextrakten gefärbten Lederhosen aber nicht. Sie sollten sie deshalb nur beim Tragen direktem Sonnenlicht aussetzen. Ein gut belüfteter Schrank ist der ideale Platz zum Aufbewahren.

Wichtig: Säure aller Art ist der Feind von sämisch gegerbtem Wildleder. Weißwein, Sekt und Zitronensaft kann die Farbe des Leders dauerhaft beschädigen!

Hirschleder erhält durch Abschleifen seine samtweiche Oberfläche. Wenn Sie der Schleifstaub stört, weil er z. B. Fussel auf anderen Kleidungsstücken hinterlässt, können Sie mit der Fusselrolle über die Hose gehen, um den Schleifstaub zu entfernen.

Die Hose sollte nicht nass werden. Ein paar Tropfen Regen schaden der Hose nicht. Wird die Hose durch einen Kräftigen Schauer tropfnass, kann das dazu führen, dass Hose anschließend nicht mehr so schön weich ist und der Wildlederfloor rauher wird. Sollte die Hose trotzdem mal nass werden, hängen Sie sie anschließend zum Trocknen auf - jedoch nicht nahe an einer Heizung. Anschließend rauen Sie die Oberfläche wieder auf, indem Sie Leder auf Leder reiben.

Auf Sonnencreme sollten Sie beim Tragen einer Hose aus sämisch gegerbtem Wildleder verzichten. Sie kann zu rötlichen Verfärbungen führen. Fettflecken können Sie mit lauwarmem Wasser auswaschen. Oft verschwindet ein Fettfleck auch mit der Zeit. An eine chemische Reinigung sollten Sie nur im allergrößten Notfall denken. Sie verändert die Oberfläche des Leders und raubt ihr die begehrte Patina.

Lederhose Reinigen - Leder gegen Leder reiben

Hinweise zum Material und zur Qualität

Welches Leder ist das Beste für eine Lederhose?

Grundsätzlich werden Lederhosen aus folgenden Materialien gefertigt: Schwein, Rinderspalt Ziege (Wildbock), Reh, Hirsch und Gams.

  • Schwein ist das billigste und schlechteste Leder. Es hat große Poren, wirkt deshalb schwer und ist nicht besonders geschmeidig.
  • Rinderspalt ist ebenfalls eine billige Lederart. Es hat den Nachteil, dass es sich ziemlich rau anfühlt und nicht besonders strapazierfähig ist.
  • Die Ziege (auch Wildbock genannt) ist die Mittelklasse. Ziegenvelours ist das Leder, aus dem die meisten Lederhosen entstehen.
  • Die besten und hochwertigsten Leder sind das Reh, der Hirsch und die Gams. Wie eine zweite Haut schmiegt sich eine Hirschlederne an den Körper und vermittelt unvergleichbaren Tragekomfort. Die sämische Gerbung lohnt sich nur bei Hirschleder. Sie macht diese Lederhosen besonders weich und atmungsaktiv

Wie beeinflusst die Gerbung die Qualität der Lederhose?

Durch den Prozess der Gerbung entsteht aus der Rohhaut des Tieres Leder. Ohne Gerbung würde die Haut verwesen. Bei Lederhosen gibt es grundsätzlich zwei Arten der Gerbung:

  • Sämische Gerbung: Diese Technik ist Jahrtausende alt. Sie erfordert Zeit, Handarbeit und Erfahrung, verwendet dafür aber keine Chemikalien. Der Gerbprozess dauert drei bis vier Monate. Die Häute werden zunächst mit Salz und Kalk von Haaren und anderen Unreinheiten befreit. Anschließend reibt man Dorschlebertran per Hand die Haut. Mit Klopfen und Kurbeln sorgen die Gerber dafür, dass der Tran die Häute komplett durchdringt. Dabei bilden sich kleine Kanäle in der Haut, durch die Luft fließen kann. Sie sind verantwortlich für die unvergleichlichen Trageeigenschaften von Hirschleder. Nach dem Gerben werden die Häute in der Sonne gebleicht. Anschließend erhalten Sie mit Holzextrakten den gewünschten Farbton. Schleifen liefert die samtweiche Oberfläche dieses Leders.
  • Chromgerbung: Bei dieser Gerbungsart werden Chrom-III-Salze eingesetzt, die gesundheitlich unbedenklich sind. Der Gerbprozess dauert nur wenige Tage und liefert reißfestes Leder. Während heute nur ein Prozent aller Häute noch sämisch gegerbt wird, liegt der Anteil der chromgegerbten Häute bei 85 Prozent. Der Rest des Leders wird mit Lohgerbung haltbar gemacht, bei der Pflanzenextrakte mit einem hohen Anteil von Tanninen verwendet werden.

Wie lange hält eine Lederhose

Eine hochwertige Lederhose hält in der Regel ein Leben lang. Das Material ist sehr strapazierfähig. Wir haben bereits für viele Kunden eine vom Vater geerbte Lederhose zurechtgeschneidert.

Die Lederhose wächst mit!

Wussten Sie, dass sich eine Lederhose dem Körper in gewissen Grenzen anpasst. Durch Wärme und Druck beim Tragen wir die Lederhose an den stellen weiter, an denen es nötig ist. Wenn man Sie regelmäßig trägt wird die Hose auch bei ein paar Kilo Gewichtszunahme noch passen.

Sollte eine Lederhose zu weit geworden sein, kann man sie bei einer Schneiderin für wenig Geld wieder enger machen lassen. Gerne auch bei uns im Geschäft.

Die Lederhose hält ein Leben lang